Nachhaltigkeit und internationale Workcamps - wie geht das zusammen?
Innerhalb unseres internationalen Netzwerks (Alliance of European Voluntary Service Organisations) sind jährlich mehr als 20.000 Freiwillige in internationalen Workcamps weltweit unterwegs. Dieser Austausch hat oft viele positive Auswirkungen auf die Freiwilligen, und auch auf die lokalen Gemeinden und Vereine, die so Unterstützung aus aller Welt erhalten.
Gleichzeitig bedeutet die Teilnahme an einem Workcamp fast immer, dass du dich dafür auf den Weg in eine andere Region, ein anderes Land oder auf einen Kontinent machst. Gerade Flugreisen haben nicht die besten Auswirkungen auf das Klima und für die Umwelt. Und manchmal profitiert auch die lokalen Bevölkerung gar nicht von viel Tourismus. Wie kannst du deine Workcamp-Reise also so nachhaltig wie möglich gestalten?
Flugreisen vermeiden
Auch wenn es in vielen Fällen etwas länger dauert, bis du am Ziel bist; du tust dem Klima einen großen Gefallen, wenn du statt mit dem Billigflieger mit Zug, Bus, Mitfahrgelegenheit, Fahrrad oder auch per Anhalter reist. Besonders innerhalb Europas ist das meist einfach möglich. Zur Reiseplanung lohnt sich auch ein Blick in unser "Sustainable Transport Infosheet", wo du Links zu Bus- und Bahnunternehmen in unterschiedlichen Ländern findest.
Wenn du im Juni, Juli oder August 2022 mit der Bahn in Deutschland unterwegs bist, kannst du alle Regionalzüge der DB mit dem 9-Euro-Ticket nutzen.
Mit leichtem Gepäck reisen
Packe nur das ein, was du wirklich brauchst. Es ist nicht nur um Einiges angenehmer, mit einem einzigen Rucksack durch eine fremde Stadt zu laufen, anstatt mit einem großen Koffer und drei Taschen - weniger Gewicht bedeutet auch weniger Emissionen.
Wie du Gepäck sparen kannst? Reiseführer gibt es beispielsweise auch im Digitalformat statt als Buch. Und wenn du Waschmittel einpackst, brauchst du nicht jeden Tag ein neues T-Shirt, sondern kannst zwischendurch einfach waschen. Eine Übersicht über das, was unsere Freiwilligen auf jeden Fall in ihren Rucksack packen, findest du in unserem Infoheft zu internationalen Workcamps.
Wasser und Energie sparen
Versuche während deiner Reise nicht mehr Wasser und Energie als nötig zu verbrauchen. Auch wenn man es an einem verregneten Herbsttag in Deutschland leicht vergisst; Wasser ist in vielen Regionen Europas und der Welt sehr knapp. Sauberes Trinkwasser noch viel mehr. Gehe also sparsam damit um. Das gleiche gilt für Strom: Gerade in heißen Regionen sind Klimaanlagen oder Ventilatoren natürlich oft sehr angenehm. Überlege aber, ob du tatsächlich beides die ganze Nacht laufen lassen musst.
Fremde Menschen und Kulturen respektieren
Nachhalitgkeit bedeutet nicht nur, die Umwelt zu schonen. Zu nachhaltigem Reisen gehört auch der Umgang mit den Menschen, die ihr auf eurer Reise trefft. Informiere dich zum Beispiel schon vor deiner Reise zu Kultur, Geschichte und Natur deines Reiselandes.
Auch wenn du die Sprache des Landes nicht sprichst; „Hallo“, „Tschüss“ und „Danke“ kannst du dir in der fremden Sprache bestimmt merken. Auch solche kleinen Gesten zeigen deinen Respekt und können dir zum Teil sogar Türen öffnen.
Umwelt respektieren
Zum grundlegenden Respekt vor Umwelt und Natur gehört es, deinen Müll nicht am Strand oder im Nationalpark liegen zu lassen. Und auch wenn du nicht zwei ganze Wochen mit einer Clean-Up-Aktion verbringen möchtest (was übrigens sehr viel Spaß machen kann); nimm doch einfach jedes Mal, wenn du am Strand oder im Wald, bist drei Teile Plastikmüll mit und entsorge sie richtig.
Die Umwelt zu respektieren heißt aber zum Beispiel auch, Absperrungen in Nationalparks einzuhalten, nicht querfeldein durch geschützte Gebiete zu laufen oder Tieren in der Natur zu nahe zu kommen - selbst wenn es eine noch so perfekte Möglichkeit für ein Selfie wäre.
Lokal einkaufen und essen
In deinem Urlaub gilt genauso wie in Deutschland; lokale Unternehmen und Betriebe zu unterstützen ist in den meisten Fällen sehr viel nachhaltiger, als dein Geld großen Konzernen zu geben. Außerdem lernst du das Land so noch besser kennen.
Tausche das Essen bei globalen Fast-Food-Ketten einfach mal gegen ein typisches regionales Gericht im Lokal um die Ecke vom Hostel. Oder suche Souvenirs abseits der großen Einkaufstraßen. Davon profitieren die Leute vor Ort. Und du ebenso, wenn du im Gespräch mit ihnen ein Stück ihrer Kultur kennen lernst.
Nachhaltiger zu reisen bedeutet auf soziale Gerechtigkeit zu achten, fremde Kulturen zu respektieren und den negativen Einfluss deiner Reise auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.
Du findest das Thema spannend und möchtest dich weiter damit beschäftigen? Oder du hast selbst noch tolle Tipps zu mehr Nachhaltigkeit beim Reisen? Dann kontaktiere doch unsere Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Die Gruppe ist ein Ort für alle, die sich zum Thema Nachhaltigkeit austauschen möchten oder auf der Suche nach Anregungen und Tipps für nachhaltigeres Leben und Arbeiten sind.