Wann?
21.07.-06.08.2023
Gruppengröße
10-12 Freiwillige inkl. 1-2 Campleitungen
Bei diesem Workcamp geht es darum, ein historisches Denkmal zu erhalten und gleichzeitig mehr über die Geschichte der deutschen Teilung zu lernen und zu reflektieren.
Während der Zeit des Kalten Krieges lag das Dorf Hötensleben direkt an der innerdeutschen Grenze (Ostseite), die Deutschland teilte. Von 1952 bis 1989 war das Dorf Teil einer Sperrzone, die von der ostdeutschen Diktatur eingerichtet wurde. Das Sperrgebiet erstreckte sich entlang der 1400 km langen Grenze zu Westdeutschland und hatte zum Ziel, illegale Grenzübertritte zu verhindern.Mauern, Stacheldrahtzäune und Wachtürme versperrten die Sicht und die Straßen in den Westen. Grenzsoldaten, Minen und Gewehre sorgten dafür, dass niemand versuchte, aus Ostdeutschland zu fliehen. Für die Dorfbewohner:innen, wie für alle Menschen, die in der 5 km-Sperrzone lebten, war das Leben noch eingeschränkter als anderswo im Land. Bewaffnetes Kräfte und staatliche Überwachung waren allgegenwärtig. Viele Menschen starben bei dem Versuch zu fliehen.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 wurden die Grenzanlagen vom örtlichen Grenzdenkmalverein Hötensleben erhalten. Ein 400 Meter langer Abschnitt des ehemaligen Befestigungssystems kann heute noch besichtigt werden. Das Grenzdenkmal stellt das Leben an der ehemaligen Grenze - in Ost und West - dar, informiert über das rigide Grenzregime und gedenkt der Menschen, die an dieser Grenze starben. Das Grenzdenkmal gehört zur Gedenkstätte Marienborn.
Arbeit und Bildung
Das Grenzdenkmal wird jedes Jahr von vielen Besucher:innen besichtigt. Um es instand zu halten und den Zugang zur Gedenkstätte zu verbessern, sind regelmäßige Wartungsarbeiten erforderlich. Das ist für die Freiwilligen des örtlichen Vereins allein zu viel, deshalb freuen sie sich über eure Unterstützung.
Ihr werdet bei Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Grenzgedenkstätte und ihrer Umgebung helfen. Außerdem legt ihr einen Geocache am Grenzdenkmal an und baut eine Sitzecke aus Holz. Im Laufe des Workcamps wird es verschiedene Lerneinheiten (History Lab) und Exkursionen geben, um mehr über die Zeit der deutschen Teilung, das heutige Deutschland und seine Menschen zu erfahren.
Ihr wohnt im ehemaligen Rathaus von Hötensleben.
Nachdem das Rathaus umgezogen ist, wurde das Gebäude renoviert und bietet nun mehrere Ferienwohnungen. Die Wohnungen sind sehr bequem und geräumig, sodass für alle genügend Platz vorhanden ist. Es gibt verschiedene Schlafräume mit Einzelbetten und Feldbetten sowie eine gut ausgestattete Küche. Bitte bringe einen Schlafsack mit.
Hötensleben ist ein kleines Dorf mit etwa 2.500 Einwohner:innen.
Seit über 20 Jahren finden in Hötensleben internationale Workcamps statt, so dass sich die Einwohner:innen auf die Freiwilligen freuen. Viele Aktivitäten werden gemeinsam mit Einheimischen durchgeführt, z.B. mit der Freiwilligen Feuerwehr von Hötensleben. Ihr solltet euch für deutsche Zeitgeschichte interessieren, denn ihr werdet an historischen Orten und Gedenkstätten der deutschen Geschichte arbeiten und diese besuchen.
Ihr bekommt Fahrräder zur Verfügung gestellt, damit ihr in eurer Freizeit mobil seid und z.B. ins Schwimmbad fahren könnt.
Und nicht zuletzt feiert Hötensleben in diesem Jahr sein 25-jähriges Workcamp-Jubiläum, was mit einigen besonderen Aktivitäten gefeiert wird (Party!).
Jetzt als Campleitung anmelden!
Melde dich hier an, wenn du als Campleitung oder als Campleitungs-Trainee in diesem Workcamp dabei sein möchtest.
Wenn du Fragen zum Projekt oder deinen Aufgaben als Campleitung hast, melde dich gerne direkt bei uns:
Email: projekte@ibg-workcamps.org
Telefon: +49 711 649 02 63