04. July 2013

Zwei Wochen auf Santorini (Griechenland)

Nicht immer muss man die Landessprache beherrschen, um sich verständigen zu können - diese Erfahrung hat Melanie in ihrem Camp in Griechenland gemacht, wo sie zwei Wochen lang in einer großen Gruppe internationaler Freiwilliger auf der Insel Santorini gearbeitet hat:

"Ich habe an einem zweiwöchigen Workcamp in Akrotiri auf Santorini teilgenommen.

Kontakte zu Menschen aus der ganzen Welt knüpfen. Ein Land aus einer anderen Sicht kennenlernen, als als Touristin. Die Sprache der Einheimischen nicht können und sich mit Händen und Füßen mit ihnen verständigen. Teil einer Gemeinde in einem anderen Land werden. Mit den Einheimischen zusammen an einem Projekt arbeiten. Lernen wie man Stufen aus Sand und Steinen baut.  Für 20 Personen ein Gericht aus dem eigenen Land kochen. Jeden Tag ein Essen aus unterschiedlichen Ländern probieren. Zwei Wochen nur Englisch sprechen. Mit 20 Personen aus der ganzen Welt Gruppenspiele spielen und einen Gruppenzusammenhalt entwickeln.

Unsere Gruppe bestand aus 17 Personen aus Frankreich, Großbritannien, Tschechien, Polen, Russland, Italien, USA, Japan, Griechenland und Deutschland.

Die zwei Personen aus Griechenland waren unsere Gruppenleitungen. Wir haben auf dem Gelände der archäologischen Stätte Akrotiri übernachtet. Dort hatten wir ebenfalls eine Küche und einen Aufenthaltsraum und haben uns selbst verpflegt. Jeden Tag gab es ein "Hometeam" bestehend aus zwei Personen, die nicht zum Arbeiten gegangen sind, sondern morgens das Frühstück und den Snack gerichtet und für mittags und abends gekocht haben.

Unser Hauptprojekt war es, einen Weg vom Dorf die Steilküste hinunter zum Strand zu bauen.

Unsere Werkzeuge hierfür waren Schaufeln, Rechen und Hacken. Zu Beginn bestand bereits ein kleiner Weg. Diesen haben wir breiter gebaut, befestigt und mit Stufen versehen, sodass er sicherer zu laufen war. Wir haben meist früh morgens begonnen, da es mittags aufgrund der Sonne sehr anstrengend wurde. Das Arbeiten hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Einheimischen haben uns bei der Arbeit geholfen und uns angeleitet. Der Bürgermeister vom Dorf beispielsweise hat jeden Tag zusammen mit uns gearbeitet und uns abends in unserer Unterkunft besucht, um sich für unseren Einsatz und Engagement zu bedanken. Durch das gemeinsame Arbeiten haben uns die Bürger_innen vom Dorf gekannt und wir haben uns als ein Teil der Gemeinde gefühlt. An zwei Tagen haben wir auf dem Gelände der archäologischen Stätte einen Graben freigelegt und konnten uns somit ebenso für die Unterkunft bedanken.

An einigen Nachmittagen haben wir uns mit den Kindern aus dem Dorf getroffen und mit ihnen Spiele gemacht.

Sie waren im Alter von 10 bis 13 Jahre und lernen seit ein oder zwei Jahren Englisch und konnten sich somit ein bisschen mit uns verständigen. Wir haben viel gelacht und hatten sehr viel Spaß zusammen. Die Kinder kannten und grüßten uns danach während der zwei Wochen immer, wenn wir sie im Dorf getroffen haben. Manche kamen sogar schließlich zu unserem Weg, um uns bei der Arbeit zu helfen.

In unserer freien Zeit haben es uns unsere Gruppenleitungen und die Gemeinde ermöglicht, dass wir an Nachmittagen sehr schöne Ausflüge machen konnten, um die Insel kennenzulernen.

An einem Nachmittag beispielsweise haben wir eine Bootsfahrt zu verschiedenen Stränden unternommen. An einem Abend haben wir den Sonnenuntergang in dem griechischen Dorf Oia miterlebt. Der Sonntag war unser freier Tag. In der zweiten Woche hat der Bürgermeister für uns organisiert, dass wir die Vulkaninseln bei Santorini besuchen konnten.

Unsere Gruppe ist sehr schnell zusammengewachsen und es sind viele Freundschaften entstanden.

Für mich war es eine tolle Erfahrung mitzuerleben, wie eine Gruppe mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und verschiedenen Charakteren gemeinsam an einem Projekt arbeiten und es fertig stellen kann. Es war ein tolles Erlebnis zwei Wochen die ganze Zeit mit der Gruppe unterwegs zu sein, sich nur auf Englisch zu verständigen und die Kultur der anderen Freiwilligen kennenzulernen."

Melanie (24, Freiwillige)

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