13. Juli 2014

Workcamp in Pinós (Spanien)

Es muss nicht immer gleich ganz alleine sein - an den meisten Workcamps können zwei Freiwillige aus dem selben Land teilnehmen, das heißt, wer sich schnell genug anmeldet, kann auch gemeinsam mit der besten Freundin oder dem besten Freund ins Workcamp gehen. Miriam war im Sommer gemeinsam mit ihrer Freundin in einem Workcamp in Spanien:

"Voller Aufregung und Vorfreude flogen meine Freundin Rebekka und ich am 13. Juli nach Barcelona. Dort angekommen kam unsere Herausforderung: Wo ist der Bus, der nach Solsona – zum Treffpunkt unseres Workcamps – fährt? Wir fanden den Bus, als dieser gerade dabei war, loszufahren, doch dank eines sehr netten und aufmerksamen Franzosen, der – wie sich später herausstellte – ebenfalls zu unserem Workcamp gehörte, hielt der Bus für uns noch einmal an und wir konnten noch schnell einsteigen. Dieser Bus fuhr dann nach Solsona, wo wir die anderen Teilnehmer und auch die Leiter unseres Workcamps kennenlernten. Mit einem Van wurden wir zu unserem Haus in Pinós gebracht, in dem wir die kommenden zwei Wochen wohnten.

In den Bergen von Cataluña

Pinós besteht aus unserem Haus, einer Kirche, einem Restaurant und drei Häusern. Es liegt mitten in den Bergen von Cataluña. Man ist umgeben von der wunderschönen Berglandschaft und weit weg vom turistischen Trubel Spaniens. Nachts sieht man so viel Sterne und Sternschnuppen, wie man bestimmt nur an sehr sehr wenigen anderen Orten auf der Welt sehen kann. Schon am ersten Abend verstand sich unsere Gruppe sehr gut. Wir spielten Kennenlernspiele und hatten viel Spaß miteinander. Unsere Gruppe bestand aus 17 jungen Leuten aus insgesamt zehn verschiedenen Ländern. Neben uns beiden aus Deutschland gab es Teilnehmende aus Mexiko, aus Italien, aus Frankreich, aus China, aus der Türkei, aus Estland,  aus Cataluña, aus Belgien und aus Tschechien.

Unser Arbeitsprojekte

Unsere Arbeit gliederte sich in drei Teile. Zum einen sollten wir das Umfeld zweier Wanderziele in der Umgebung (das geografische Zentrum von Cataluña und die Klosterkirche „El Miracle“) schöner gestalten und zugewachsene Wanderwege freilegen und teils neu bepflanzen.

Unsere zweite Aufgabe war das Vernetzen und Kennenlernen der Menschen in den Bergen von Cataluña. So besuchten wir eine Schule, auf die nur 15 Schüler_innen aus der kompletten Umgebung von Pinós gehen, veranstalteten einen Spielenachmittag für Kinder und machten ein „Multicultural Dinner“, bei dem jedes Land traditionelle Gerichte für unsere Gruppe, aber auch für die Menschen in der Umgebung von Pinós kochte.

Der dritte Teil unserer Arbeit war ein Videoprojekt. Wir drehten kleine Videos mit Märchen der verschiedenen Länder und Kulturen und gestalteten eine Homepage, auf der spanische und katalanische Kinder durch unsere Videos Englisch lernen können.

Fiestas locas und Ausflüge

Neben unserer Arbeit hatten wir jedoch auch viel Freizeit, einige „fiestas locas“ in den Nächten und zwei größere Ausflüge. Wir verbrachten einen Tag gemeinsam in Barcelona, schauten uns Solsona an und machten eine Bergtour. Die Bergtour war eines der Highlights unseres Workcamps: Wir begaben uns nach der Stadttour durch Solsona auf die Wanderung zum Gipfel des „Pedro dels quatre batlles“. Auf halber Strecke wollten wir unter freiem Himmel übernachten, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung und so verbrachten wir die Nacht zu 17. im Van, um uns vor dem Gewitter in den Bergen zu schützen. Am nächsten Tag ging es dann zwar übermüdet aber trotzdem motiviert das letzte Stück bis hoch zum Gipfel. Von dort aus hatte man einen gigantischen Blick auf die Bergwelt von Cataluña.

Meine "Familia de Pinós"

Unsere Workcamp-Gruppe war wie eine große Familie und es flossen so einige Tränen beim Abschied am Ende des Camps. Diese zwei Wochen in Pinós waren das beste Erlebnis meines ganzen Sommers und ich bin so froh, dass ich die Möglichkeit hatte, daran teilzunehmen. Meine „Familia de Pinós“ wird für immer in meinem Herzen sein und ich hoffe, ich bleibe mit möglichst vielen davon in Kontakt. Ein extrem wertvolles Geschenk habe ich aus Pinós mit nach Hause genommen: Ich habe nun Freunde auf der ganzen Welt."

Miriam (18, Freiwillige)

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