Charlina hat dieses Jahr zum ersten Mal an einem internationalen Workcamp teilgenommen und sich dafür ein Projekt mit einem besonderen Thema ausgesucht: Im Workcamp beim 'Pride Cymru' in Wales ging es um Gleichberechtigung und die LGBT+ Bewegung, die sich für alle einsetzt, die lesbisch, schwul, bisexuell, transgender oder queer sind.
"Die Geschichte der LGBT+ Bewegung, Pride Cymru und ein Kurzfilm
Ich war vom 13.08.2018 bis zum 26.08.2018 in einem Workcamp in Cardiff, wo ich mehr über die LGBT+ Bewegung lernen wollte. In der ersten Woche gab es hauptsächlich Workshops. Wir lernten eine Organisation aus Wales kennen, die uns über die LGBT+ Situation in ihrem Land aufklärte. An einem anderen Tag wurde uns die Geschichte der LGBT+ Bewegung allgemein erzählt. Wir hatten zum Beispiel auch die Chance, einen Menschen aus Marokko kennenzulernen, der aufgrund seiner sexuellen Orientierung aus seinem Land flüchten musste. Um mehr über ihn und seine Geschichte zu erfahren, konnten wir ihn in einer offenen Fragerunde alles fragen, was uns interessierte. Dann wurde unsere Gruppe in Kleingruppen aufgeteilt, in denen wir über die LGBT+ Situation in jeweils einem europäischen, afrikanischen und asiatischen Land recherchierten. Später hatten wir dann die Chance, diese Informationen im Radio Cardiff vorzustellen.
Unser eigener Kurzfilm
Iris Prize, eine Organisation die Kurzfilme produziert, hat uns mehrere Kurzfilme zum Thema LGBT+ gezeigt, über die wir dann gemeinsam gesprochen haben. Dann sollten wir selber ein Script entwickeln, und haben mithilfe von Iris Prize unseren eigenen Kurzfilm gedreht, den wir uns am Ende dann auch angeguckt haben. Ganz ehrlich – das Drehen dieses Kurzfilms hat echt viel Geduld von jedem von uns verlangt. Wir mussten die Szenen oft mehrmals drehen, da sie die bestmögliche Szene haben wollten. Es gab viele Momente, wo wir einfach nur herumsaßen und warten mussten, dass die Kamera richtig eingestellt ist oder Ähnliches. Aber am Ende hat es sich doch gelohnt, der Film ist ziemlich cool geworden, und es ist definitiv mal eine Erfahrung wert.
Pride Cymru
Abschließend gab es den Pride Cymru am letzten Wochenende. Unsere Aufgaben dort bestanden unter anderem darin, Tickets zu verkaufen / zu scannen, bei Fragen behilflich zu sein und Wasser an die Menschen zu verteilen. Das Coolste daran war, dass es am Samstag eine Parade gab, bei der wir als Freiwillige mitlaufen durften – mache von uns wurden sogar mit Luftballons oder Ähnlichem ausgestattet, und unsere Aufgabe war es dann, mitzumachen. Ein Tagesticket für den Pride Cymru kostet normalerweise 10 Pound. Wir mussten jeden Tag ungefähr acht Stunden aushelfen – konnten danach aber umsonst den Pride besuchen. Außerdem hatten wir auch während unserer Arbeitszeit Pausen, in denen wir auf dem Gelände herumlaufen konnten und alles angucken konnten. Die Aufgaben die wir hatten, haben mir sehr, sehr gut gefallen.
Meine Gruppe
Dieses Workcamp war das erste, bei dem ich jemals mitgemacht habe. Am Anfang war ich etwas nervös, da ich für zwei Wochen lang mit völlig fremden Menschen zusammen leben würde. Aber diese Angst stellte sich als überflüssig heraus. Alle Teilnehmenden waren super nett und lieb, und es hat echt Spaß mit ihnen gemacht. Außerdem war es total interessant, Menschen aus so vielen unterschiedlichen Ländern kennenzulernen, und die Unterschiede in unserer Kultur festzustellen. In meinem Workcamp gab es Menschen aus Frankreich, Spanien, Italien, Tschechien, Estland, Österreich und Deutschland (mich). Wir sind eine total gute Gruppe geworden, und die Zeit mit den Leuten war wunderschön.
Freizeit
Wir hatten in der ersten Woche am Wochenende frei, und jeder konnte tun, was er wollte. In der zweiten Woche hatten wir am Donnerstag und Freitag frei, da wir am Wochenende danach ja beim Pride Cymru aushelfen sollten. Wir hatten nicht den ganzen Tag frei, sondern besuchten Vorbereitungskurse für den Pride. Auch unter der Woche hatten wir oft Zeit Sachen zu unternehmen, zum Beispiel sind wir öfter mal als Gruppe in Pubs gegangen.
Mein Fazit
Insgesamt hat sich das Workcamp für mich auf jeden Fall gelohnt, es war eine tolle Erfahrung, und die Fähigkeiten, die ich dadurch gelernt habe, werden mir noch viel bringen. Ich empfehle es jedem.
Charlina (18, Freiwillige)
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