20. Oktober 2010

Dalvik Workcamp (Island)

Im September 2010 war Claudia für zwei Wochen im isländischen Dalvik zu Gast und hat dort mit ihrem Workcamp bei verschiedenene Umweltschutz- und Gartenarbeiten mit angepackt:

"Ich habe 2 Wochen am Workcamp in Dalvik teilgenommen, mit der Intention mal abzuschalten, andere Leute zu treffen, etwas ganz anderes als sonst zu machen und einfach mal den Wind durch den Kopf pusten zu lassen, der sonst viel zu viel mit denken beschäftigt ist. Und meine Erwartungen wurden erfüllt!

Märchenhaft könnte man zusammenfassen: 8 Zwerge aus ganz Europa und Russland haben 2 Wochen hinter den sieben Bergen der nordisländischen Provinz in einer Skihütte gemütlich gehaust, 5000 Babybaume gepflanzt, säckeweise Strandmüll aufgesammelt (von der Zahnbürste zur Schuhsohle) und mehrere hundert Meter Wanderweg in die Blaubeerhügel gegraben. Nachmittags entspannten sie die vorher nicht gekannten Muskelpartien im luxuriösen örtlichen Whirlpool und abends versammelten sie sich glücklich, hungrig und fröhlich scherzend um das gemeinsam zubereitete Mahl…

Schon die Anreise mit dem Minibus war ein Highlight, das nur ein mutiger Fahrer und gutes Wetter bescheren kann.

Wir sind nicht von Reykjavik über die gewöhnliche Ringstraße gefahren, (Islands größte Straße; zweispurig; max. 90 km/h; Schafe gelten als Vorfahrt genießende Verkehrsteilnehmer) sondern durch die Highlands. 7 Stunden Schotterpiste, vorbei am wasserspuckenden Gysir, etlichen Wasserfällen, zwischen Gletschern durch eine Vulkan- und geothermische Landschaft, wie man sie auf dem Mond hätte erwarten können!

Auch am Wochenende haben wir um den Myvatn-See kochende Wasser- und Schlammlöcher, pfeifenden, warmen Dampf aus Steinhügeln und noch heiße Lavafelder bewundert. Ich hoffe, ich werde mich in Zukunft noch für Natur begeistern können, die nicht so großartig blubbert, dampft, und Wasser spuckt, wie die isländische!

Wettertechnisch war es relativ wechselhaft, wie angekündigt, aber gut ausgestattet kann man auch die sommerliche Kühle gut wegstecken.

Unser Slogan dazu war: „Let’s come back in summer! - Oh, it is summer!“ Wir hatten generell meistens 10° bis 15°C und Wind, mal mit Sonne, mal bedeckt, selten mit Regen und einmal mit Schneeflöckchen. Doch warme Quellen überall, mal umrandet mit Fließen und Umkleidekabine, mal in Höhlen völlig wild, haben das Aufwärmen leicht gemacht. Übrigens ist nordisches Wetter viel leichter zu ertragen, wenn man in sternenklaren Nächten mit grün tanzenden Nordlichtern entschädigt wird.

Für die Rücktour haben wir uns zu fünft privat ein Auto gemietet und auf der Ostroute weitere Gletscher, Fjorde und Wasserfälle bestaunt.

Aber noch immer haben wir nicht alles gesehen und die To-do Liste für den nächsten Island-Besuch ist schon bestückt. Und auch die wunderbar gemütlichen Isländer, die eine ungemeine Gastfreundschaft an den Tag legen, sind ein Grund zurück zu kommen. Für die An- und Abreise ist ein Aufenthalt in Reykjavik ein absolutes Muss – eine schöne Stadt, in der sich eine Partynacht definitiv lohnt.

In einem Satz: Ein Workcamp ist eine perfekte Möglichkeit, Island preiswert zu bereisen, Land und Leute kennen zu lernen, mit internationalen Teilnehmern Spaß zu haben und auch sich selbst ein bisschen besser kennen zu lernen!"

Claudia (27, Freiwillige)

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