17. Oktober 2019

Bericht: Medientraining Share & Promote

In einem Haus mitten im Wald im südhessischen Grasellenbach fand vom 04. bis zum 06. Oktober das Training „Share & Promote – Media and Campaigning for Volunteering“ statt. Mit dabei waren insgesamt 20 Personen, unter ihnen begeisterte Workcamp-Teilnehmende, aktive Freiwillige und erfahrene Gruppenleitungen, sowie Mitarbeitende verschiedener deutschen Workcamp-Organisationen. Die Motivation, die all diese Menschen für drei Tage zusammen brachte? Der Wunsch, mehr und besser über internationale Freiwilligenarbeit und insbesondere Workcamps zu kommunizieren und so mehr Menschen für Freiwilligenarbeit zu begeistern.

Ziel war es, gemeinsam zu erarbeiten, wie eine Botschaft in eine Aktion, Medien-Kampagne oder ein Event umgesetzt werden kann.

Am Freitagnachmittag ging dazu es mit einer Einführung in das Thema „Media and Promotion“ los. Die Teilnehmenden reflektierten über die eigene Mediennutzung: Welche Medien nutzen wir eigentlich selbst? Zu welchem Zweck, in welchem Umfang? Danach ging es weiter mit einem Workshop zu Öffentlichkeitsarbeit und der Nutzung von sozialen Medien in Deutschland. Zwei internationale ESK-Freiwillige berichteten dazu von ihrer Arbeit in der Gestaltung einer Social Media Strategie für eine Workcamp-Organisation und dabei zu beachtende Rahmenbedingungen wie beispielsweise die EU-Datenschutz-Regelung. Non-formale Bildung ist natürlich nicht komplett ohne das eigene Ausprobieren, deswegen hatten alle Teilnehmenden im Anschluss die Aufgabe, analog einen Social Media Post zu erstellen. MIt Hilfe alter greifbarer Fotos, Schere, Papier und Stift, ließen alle ihrer Fantasie freien Lauf und erfanden das Konzept des Newsfeeds an einer sehr realen Wand neu.

Wie erreiche ich Menschen? Wen möchte ich eigentlich erreichen?

Das Samstagsprogramm fing mit einer aufschlussreichen Einheit zum Thema Campaigning an. Die Gruppe stellte sich der Frage „Wie erreiche ich Menschen am besten?“. Hier wurde in Bezug auf die Arbeit des norwegischen Umweltpsychologen und Politikers Per Espen Stoknes der Unterschied zwischen verschiedenen Arten zu Kommunizieren erarbeitet: Auf der einen Seite Botschaftsarten, die Menschen zum Handeln ermutigen und auf der anderen solche, die Handeln eher verhindern. Dabei entstand die Frage, wen man denn eigentlich versuche zu erreichen. In einer kurzen Einheit zur Konkretisierung einer Zielgruppe wurden die Menschen, die man für Freiwilligenarbeit begeistern könnte, anhand von Avataren (sog. "Personas") greifbar.

Was macht eine gute Geschichte aus? Was macht ein gutes Bild aus?

Mit einer genaueren Vorstellung davon, wer überhaupt angesprochen werden sollte, konnten die Teilnehmenden sich dann zwischen den Workshops „Storytelling“ und „Rassismuskritische Medienarbeit und Fotografie“ entscheiden. Das Ziel war es, dabei bereits ein eigenes Projekt zu entwickeln. In beiden Workshops konnte aber natürlich auch erstmal weiter Material und Inspiration gesammelt werden. Für den Rest des Samstagnachmittags gab es im Anschluss offenen Raum für die Entwicklung dieser eigenen Projekte (oder einen kurzen Waldspaziergang, um frische Luft zu schnappen).

Ergebnisse und Ideen

Was kann an einem langen Nachmittag schon an Medien-Projekten entwickelt werden? Wie sich herausstellte, eine ganze Menge! Am Sonntag Vormittag wurden die Ergebnisse des Trainings vorgestellt, unter ihnen zwei Präsentationen zu Workcamps, die an eigene Erfahrungen anknüpften, zwei kleine Filmprojekte inklusive Interviews und Erklärungen zu Workcamps für verschiedene Zielgruppen, die Konzepte für einen Zeitungsartikel und für einen Social-Media-Post, sowie die Weltpremiere des „Workcamp-Freundenbuchs“. Auf der Wand mit Erwartungen, die zu Beginn des Trainings erstellt wurde, stand mehrmals der Begriff „Inspiration“. Das Zusammen- und Nebeneinanderarbeiten bei Share & Promote führte tatsächlich zu einem richtigen Ideen-Cocktail und am Ende des Wochenendes bestand kein Zweifel daran, dass diese Erwartung erfüllt wurde.

Das Training „Share & Promote – Media and Campaigning for Volunteering“ ist Teil des Projekts "Promote & Support International Volunteering" von IBG, das über den Europäischen Solidaritätskorps der EU gefördert wird.

Lust selbst an einem internationalen Training teilzunehmen? Melde dich für den IBG-Newsletter an, um immer aktuell über neue Trainingsangebote informiert zu werden.