22. August 2016

Mitarbeit an der Purumkum Highschool in Anseong (Südkorea)

"Annyeong Haseyo! Willkommen im Reich des Kimchis!

Annyeong Haseyo ist koreanisch und bedeutet „Guten Tag“. Kimchi ist DAS Nahrungsmittel in Korea und ist fermentierter Kohl in einer extrem scharfen Chillisauce. Es gibt ihn zu jeder Mahlzeit, morgens, mittags, abends! Natürlich zusammen mit Reis! Aber eigentlich ging es in meinem Projekt nicht ums Essen, also jedenfalls nicht offiziell, sondern darum, den Englischunterricht der Purumkum Highschool in Anseong mitzugestalten. Anseong ist ein kleines verschlafenes, noch sehr ländliches Dörfchen drei Stunden entfernt von Seoul, und die Schule liegt sogar noch 5 km von Anseong entfernt. Man ist dort nur von den Bergen und vereinzelten Häusern umgeben, ein großer Kontrast zur Megametropole Seoul.

Die Purumkum Highschool und Schlafen in Korea

Die Purumkum Highschool ist aber nicht nur wegen ihrer Lage besonders, sondern auch wegen ihres Konzepts. Es wird großen Wert darauf gelegt, dass die Schüler:innen viel Freiraum haben und das Verhältnis zwischen Lehrer:innen und Schüler:innen ist sehr familiär, was auch darin liegt, dass die Schule ein Internat ist und die Schüler:innen nur jedes 2. Wochenende nach Hause fahren.

Als Volontärin lebt man während des Projekts mit den Mädchen zusammen in ihrem Haus, denn die ganze Schule erstreckt sich auf einem großen Areal, dass aus verschiedenen Häusern für Klassenräume, Lehrerzimmer, Kantine und Schlafsälen besteht. Schlafen ist in Korea eine gewöhnungsbedürftige Sache. Die meisten Koreaner:innen schlafen nämlich auf recht dünnen „Matratzen“ auf dem Boden, aber mit Fußbodenheizung! Das ist am Anfang echt eine Umstellung, aber nach und nach habe ich es schätzen gelernt.

Englisch unterrichten, Kunst und Keramik

Unsere Arbeit bestand also darin, Englisch zu unterrichten und den Unterricht so interessant wie möglich zu machen, damit einem die Schüler:innen auch zuhören. Das war aber manchmal gar nicht so einfach, weil Handys im Unterricht erlaubt sind (Freiraum!), aber auch wegen der großen Sprachbarriere. Trotzdem hatte ich viel Spaß mit den Kids. Am Ende haben wir sogar ein Theaterstück aufgeführt, das das Publikum sehr amüsiert hat.

Die Englischlehrer:innen, vor allem Mr. Cho, der auch unser Projektkoordinator war, haben uns wirklich gut unterstützt. Wir haben auch nur die Hälfte aller Englischstunden vorbereitet, schließlich musste den eigentlichen Lehrer:innen ja auch noch Arbeit bleiben!

Außerdem durften wir auch selbst am Unterricht teilnehmen, jedenfalls in den Fächern, in denen Koreanisch nicht unbedingt nötig war wie Kunst und Keramik.  Vor allem der Keramikunterricht und der Keramiklehrer haben uns verdammt viel Spaß gemacht! Sowieso waren die Lehrer:innen alle super nett und haben uns trotz zum Teil großer Sprachbarriere in den Schulalltag integriert.

Das Kollegium, gute Laune und Karaoke

Die Koreaner:innen, die ich kennen gelernt habe, waren wirklich super gastfreundliche Menschen. Wir wurden zu allen Kollegiumstreffen eingeladen, auch zu den inoffiziellen, feucht-fröhlichen. Das Purukum-Kollegium in Kombination mit guter Laune, ein oder mehr Bierchen und Karaoke ist wirklich ein Erlebnis, dass ich nie vergessen werde!

Ich habe meine Zeit in Korea wirklich sehr genossen. Das lag auch daran, dass ich mich super gut mit meiner Mitvolontärin verstanden habe und wir an den Wochenenden viel unternommen haben, oft auch mit den anderen Volontär:innen, die zur gleichen Zeit wie wir ein Projekt in Korea gemacht haben.

Ich kann jedem nur empfehlen einmal nach Korea zu reisen bzw. dort einen Freiwilligendienst zu machen. Land und Kultur sind einfach total faszinierend, auch weil es so ein Kontrast zu Deutschland ist und dort die gastfreundlichsten und hilfsbereitesten Menschen wohnen, die ich jemals kennen gelernt habe!"

Caroline (24, Freiwillige)