11. August 2021

Wie Workcamp-Freiwillige nach dem Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen helfen

Evakuierung aus der Zeltstadt Bergheim

Wir haben in unserem erstem Workcamp der Saison 2021 mit Vielem gerechnet, aber nicht damit, dass das Camp evakuiert werden muss. Ab Anfang Juli unterstützten die internationalen Freiwilligen unseres Volunteering Teams des Europäischen Solidaritätskorps den Woanders e.V. in der offenen Zeltstadt für Kinder, Jugendliche und Familien in Bergheim bei Bonn. Mitte der zweiten Woche erreichte uns die Nachricht: Die komplette Zeltstadt muss evakuiert werden, da das Gelände vom Hochwasser überschwemmt zu werden droht. Ein riesig großes Danke an dieser Stelle an alle Helfenden und vor allem an das klasse Team des Woanders e.V. , das auch in dieser extrem stressigen Situation dafür gesorgt hat, dass es unsere internationalen Freiwilligen gut ging und sie nach einigen Tagen sicher in ihre Heimatländer zurück reisen konnten.

Der Platz der offenen Zeltstadt wurde vom Hochwasser glücklicherweise weitestgehend verschont, sodass Ende Juli dann unser zweites internationales Volunteering Team anreisen konnte. In den vergangenen drei Wochen haben sie sich dafür eingesetzt, auch Kindern und Jugendlichen aus vom Hochwasser betroffenen Familien trotz allem einen spannenden und etwas unbeschwerteren Sommer zu verschaffen.

Internationaler Einsatz bei Aufräumarbeiten und Fluthilfe

Viele Orte in Rheinland-Pfalz und NRW hatten nicht so viel Glück wie das Gelände der Zeltstadt in Bergheim: Etliche Menschen kamen bei den Hochwassern ums Leben, stellenweise wurde die gesamte Infrastruktur zerstört. Die internationale Gruppe in unserem Workcamp im Nationalpark Hunsrück-Hochwald meldete sich daher spontan als freiwillige Helfer*innen. Gemeinsam mit den Rangern des Nationalparks fuhren sie in die betroffene Region und packten in Weilerswist an der Erft und in Schleiden/Eifel bei Aufräumarbeiten nach der Flut mit an.

So kannst du mit IBG bei Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser mit anpacken

Auch das Workcamp, das der Förderverein der Burg Olbrück vom 15. bis zum 29. August einlädt, wird nicht nur wie geplant die historische Burg Olbrück wieder instand setzen, sondern ebenfalls bei Aufräumarbeiten nach der Flut helfen. Die Burg Olbrück liegt im Brohltal, dem Nachbartal des Ahrtals, das durch die Flut massiv zerstört wurde. Die Freiwilligen werden hier voraussichtlich täglich mit einem Teil der Gruppe einen Spielplatz sanieren, Estrich und Putz aus beschädigten Kellerräumen entfernen und Weinberge im Ahrtal von Schlamm und Schutt säubern. Wer spontan mit anpacken möchte, darf dies gerne tun - wir haben noch 3 freie Plätze für Freiwillige im Camp auf der Burg Olbrück.

Umwelt- und Klimaschutz unterstützen mit internationalen Workcamps

Schwere Unwetter und Extremwetterereignisse wie extreme Hitze, Dürren, Starkregen und Stürme treten mit dem Klimawandel immer häufiger auf. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen, der IPCC, warnt in seinem neusten Bericht, der diese Woche vorgestellt wurde, vor den drastischen Folgen der Klimaerwärmung: Wenn wir jetzt nicht handeln, erreichen wir schon im Jahr 2030 eine Erwärmung von 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Und diese 1,5 Grad sind laut Expert*innen die Grenze, die wir in keinem Fall überschreiten sollten, falls wir unsere Erde in einem für Menschen gut bewohnbaren Zustand behalten möchten.

Die gute Nachricht ist aber: Wir können noch etwas tun, um die schlimmsten Folgen der Erderwärmung zu verhindern.

Let's take action for climate protection!

Auch bei IBG möchten wir uns daher im kommenden Jahr besonders mit dem Einsatz für Klimaschutz beschäftigen: "Let's take action for climate protection - Anpacken für Wälder und Moore" - unter diesem Motto wollen wir 2022 die Natur als CO2-Speicher in den Mittelpunkt stellen. Besonders wichtig dabei ist uns der Aspekt Klimaschutz durch Renaturierung, Wiederaufforstung und Schutz von Wäldern und Mooren.

Wir möchten dieses Thema in unseren Workcamps, Seminaren und Trainings disktutieren und bearbeiten. Wie? Durch Workcamp-Einsätze in Wäldern und Mooren, thematische Workshops für Workcamp-Freiwillige oder auch neue Kooperationen mit anderen Vereinen und Initiativen. Auch die Frage wie man das Reisen zu internationalen Freiwilligeneinsätzen und den Einsatz fürs Klima vereinbaren kann, wird dabei eine Rolle spielen.

Mehr Infos zum IBG-Jahresthema 2022 findest du hier.