21. Mai 2020

#100YearsofWorkcamps: Fantasy-Festival in Frankreich und ein Workcamp in der eigenen Heimatstadt organisieren

2020 feiern wir das 100-jährige Bestehen internationaler Workcamps. 100 Jahre Workcamps bedeuten Tausende von individuellen Geschichten über Entdecken, Verstehen und Lernen und über Freiwillige, die ihre freie Zeit und Arbeitskraft einsetzen, um gemeinsam daran zu arbeiten, die Welt ein bisschen besser zu machen. Lasst uns diese wunderbaren Geschichten teilen!

Maria hat als Teenagerin an ihrem ersten Workcamp teilgenommen. Zusammen mit einer Gruppe anderer internationaler Freiwilliger unterstützte sie 2007 ein Fantasy-Festival in der französischen Kleinstadt Billom. Seitdem engagiert sie sich aktiv bei IBG und organisierte ein paar Jahre später sogar ein internationales Workcamp in ihrer Heimatstadt in Deutschland. Wir haben sie gebeten, uns ihre Workcamp-Geschichte zu erzählen.

Warum hast du dich für ein Workcamp angemeldet?

Maria: "Als ich 17 Jahre alt war, erschien es mir schrecklich, mit meinen Eltern in den Urlaub zu fahren. Ich war aber auch jung und hatte nicht genug Geld, um alleine herumzureisen. Als ich von Workcamps erfuhr, war klar, dass das die perfekte Möglichkeit für mich war!

Ich habe dann ein Workcamp in Frankreich mit einer sehr interessanten Aufgabe für die Freiwilligen ausgewählt: Wir mussten ein Fantasy-Festival in der kleinen Stadt Billom in der Auvergne vorbereiten. Ich hatte einige Jahre zuvor in der Schule angefangen, Französisch zu lernen, daher war das eine tolle Gelegenheit, die Sprache auszuprobieren und meine Fähigkeiten zu verbessern. Aber ich denke, die größte Motivation für mich war das Abenteuer: An einen Ort zu gehen, an dem ich noch nie zuvor war, und Leute zu treffen, die ich noch nie zuvor getroffen hatte."


Was hast du aus der Erfahrung mitgenommen?

Maria: "Drei Wochen in diesem Workcamp in Frankreich zu verbringen, war für mich der Beginn einer Liebesgeschichte - obwohl ich in diesem Moment eifnach nur die tolle Zeit genoss. Aber nachdem ich in meine Heimatstadt zurückgekehrt war, dachte ich darüber nach, wie großartig es wäre, wenn ich dort ein Workcamp organisieren könnte. Dann begann ich zu studieren und beschäftigte mich mit anderen Dingen, aber diese Idee war immer noch da.

2011 habe ich mich schließlich mit den örtlichen Pfadfindern und dem Bürgermeister meiner Heimatstadt in Verbindung gesetzt und sie davon überzeugt, ein Workcamp mit meiner deutschen Entsendeorganisation IBG zu organisieren. Als die ersten internationalen Teilnehmenden im Sommer 2012 ankamen, war das für mich unglaublich aufregend! Natürlich war ich bei allem sehr nervös und wollte, dass das Projekt ein Erfolg wird. Und ich denke, das war es - wir hatten eine tolle Zeit zusammen und haben mit dem Camp sogar eine Kunstausstellung in meiner Heimatstadt organisiert."

Was trägst du immer noch bei dir?

Maria: "Die beiden Workcamps, an denen ich als Teilnehmerin dabei war (2007 in Frankreich und 2011 in Peru), haben mir die Möglichkeit gegeben, nicht als Touristin, sondern in einer Gemeinschaft in diesen Ländern zu leben. Obwohl ich noch nicht wieder dorthin zurückgekehrt bin, Ich habe das Gefühl, dass ich eine gaze Weile dort gelebt habe: Ich habe Zeit und Momente mit den Einheimischen geteilt und ich kenne diese Orte besser als ich es könnte, wenn ich nur dort herumgereist wäre. Das ist ein großartiges Gefühl, einen Teil meines Leben und schöne Erinnerungen mit diesen Menschen an diesen sehr schönen Orten zu teilen.

Die intensivste Erfahrung für mich war das Workcamp, das ich 2012 selbst organisiert habe, wo ich auch Campleiterin war. Ich denke, das war bisher einer der coolsten Erfolge in meinem Leben, etwas, das mich stolz und zuversichtlich auf mich selbst macht. Und das Workcamp hat einen unerwarteten, aber sehr wichtigen Einfluss auf meine Zukunft gehabt: Ich habe dort meinen zukünftigen Ehemann Miguel aus Mexiko getroffen. Wir haben im Frühjahr 2017 geheiratet und leben jetzt zusammen in Deutschland."