16. September 2021

Müll reduzieren - was kann ich tun?

Habt ihr schon einmal darauf geachtet, was wir jeden Tag so alles wegwerfen?

Jede Person in Deutschland produziert im Durchschnitt über 220kg Verpackungsmüll pro Jahr. Dabei sind die Ressourcen für die Herstellung begrenzt. Es werden große Mengen an Wasser und Öl zur Herstellung von Kunststoffen verwendet. Oft landet Plastikmüll am Ende auch noch in der Natur, wo er mehrere Jahrzehnte braucht, um sich zu zersetzen.

Wie können wir dafür sorgen, dass weniger Müll entsteht? Wir haben hier 5 Tipps für euch:

1. Schon beim Einkaufen Müll vermeiden.

Bevorzugt beim Einkaufen die Produkte, die nicht in Plastik verpackt sind. In vielen Fällen ist das gar nicht so schwer: Seifenstücke statt Flüssigseife, loses Obst und Gemüse statt in Plastik verpacktes, usw.. Ob diese kleinen Veränderungen in eurem Alltag überhaupt für einen Unterschied machen? Jede Entscheidung etwas zu kaufen oder nicht zu kaufen ist eine Botschaft von euch an die Firmen und Konzerne, die die Produkte herstellen.

Um möglichst unverpackt einzukaufen, lohnt es sich oft auch auf lokale Märkten zu gehen. Oder direkt auf dem Bauernhof einzukaufen. Damit unterstützt ihr gleichzeitig auch noch lokale Händler*innen statt großer Konzerne. Auch eine gute Idee: Einkaufstasche oder Rucksack mitnehmen, um beim Einkaufen nicht jedes Mal neue Tüten kaufen zu müssen. Oder eine Trinkflasche besorgen, und in Zukunft auf Wasser aus Plastikflaschen aus dem Supermarkt zu verzichten.

2. Weniger Lebensmittel wegwerfen.

Jeder Mensch in Deutschland wirft durchschnittlich mindestens 55 Kilo Lebensmittel pro Jahr weg. Und das sind nur die Lebensmittel, die gekauft worden sind. Insgesamt werden nur die Hälfte aller produzierten Lebensmittel überhaupt gegessen. Brot vom Vortag? Nicht perfekt aussehendes Gemüse? Lebensmittel kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum? Vieles, was problemlos essbar wäre, wird sogar weggeworfen, bevor es überhaupt verkauft wird.

Eine gute Idee also, nur das zu kaufen, was tatsächlich verbraucht werden kann. Und denkt daran; das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt ein Minimum an - sonst hieße es ja "ab jetzt giftig"-Datum. Viele Lebensmittel lassen sich auch lange darüber hinaus noch genießen.

3. Upcycling statt wegwerfen.

Mit ein wenig Kreativität lassen sich fast alle Dinge weiter nutzen, anstatt sie wegzuwerfen. Kleidung, Möbel, Flaschen oder Verpackungen - fast alles lässt sich upcyclen. Dabei werden Materialien und Stoffe anders weiter genutzt und dabei aufgewertet. Das ist der Unterschied zum Recycling. Alte Kleidung kann in Kissenbezüge verwandelt werden, aus alten Tetrapaks könnt ihr eine Geldbörse basteln... Mit relativ wenig Aufwand und noch weniger Kosten könnt ihr so aus alten Sachen neue entstehen lassen.

4. Trennt Müll und entsorgt ihn so, dass er möglichst recycelt werden kann.

Ihr habt Dinge, die sich beim besten Willen nicht upcyclen lassen? Dann entsorgt sie so, dass sie bestmöglich recycelt werden können. Das gilt besonders für Verpackungen aus Kunststoff und Metall. Durch deren Wiederverwertung können im Vergleich zur Neuproduktion Ressourcen und Energie eingespart werden. Glas solltet ihr im Glascontainer entsorgen. Informiert euch, wie Recycling in eurem Ort funktioniert und worauf ihr beim Trennen von Müll achten solltet.

Übrigens: Elektrogeräte gehören gar nicht in den Müll. Funktionierende Geräte könnt ihr verkaufen, verschenken oder spenden. Selbst defekte Geräte könnt ihr noch verkaufen, weil die Einzelteile wieder verwertet werden können. Ansonsten: Fragt beim Wertstoffhof oder nutzt entsprechende Container, die es in vielen Städten gibt.

5. Macht mit beim World Cleanup Day 2021 und sensibilisiert weitere Menschen für das Thema.

Ihr seid nicht überzeugt, dass ihr durch Müllvermeidung und richtiges Recycling viel verändern könnt? Dann überlegt doch einmal, wie es aussähe, wenn all eure Freunde und Bekannten dabei mitmachen würden. Dann nutzt den World Cleanup Day, um andere auf das Thema aufmerksam zu machen.

Am 18. September ist World Cleanup Day. Die Idee für diesen Tag stammt aus Estland, wo im Jahr 2008 50.000 Menschen gemeinsam Müll von öffentlichen Flächen sammelten. 13 Jahre später hat sich die einfache Idee zu einer globalen Bewegung mit Freiwilligen weltweit entwickelt. 2020 nahmen 11 Millionen Menschen in 166 Ländern am World Cleanup Day teil. Müll wieder aufzusammeln, damit er entsorgt werden kann, ist sicher keine nachhaltige Lösung. Aber mit einer solchen Aktion sorgt ihr nicht nur zeitweise für ein kleines Stück saubere Natur - ihr könnt auch andere für Müllvermeidung sensibilisieren.

Das Cleanup Network vernetzt Initiativen, Organisationen und Vereine, die bei solchen Aktionen mitmachen, und bietet euch eine Übersicht über die verschiedenen Aktionen in ganz Deutschland.

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit bei IBG

Ihr findet das Thema spannend und möchtet euch weiter damit beschäftigen? Dann kontaktiert doch mal unsere Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Die Gruppe ist ein Ort für alle, die sich zum Thema Nachhaltigkeit austauschen möchten oder auf der Suche nach Anregungen und Tipps für nachhaltigeres Leben und Arbeiten sind.

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