20. Februar 2024

Was hat Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit zu tun?

Am 20. Februar ist der World Day of Social Justice, der Welttag für soziale Gerechtigkeit.

Ziel dieses Tages ist es, auf Ungleichheit aufmerksam zu machen und sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen, in der es gerecht verteilte Chancen, Lebensbedingungen und Respekt für alle gibt. Armut, Ausgrenzung , Diskriminierung oder Rassismus sind nur einige Beispiele dafür, wie unterschiedlich die Chancen auf ein gesundes und glückliches Leben verteilt sind. "Ok", denkt ihr jetzt vielleicht, "ein wichtiges Thema. Aber hier geht es doch um Klimaschutz, was hat das mit sozialer Gerechtigkeit zu tun?"

Der Klimawandel ist grundsätzlich eine globale Herausforderung, die die ganze Welt und die Menschheit als Ganzes betrifft.

Der Klimawandel ist zunehmend eine Ursache für Extremwetter-Ereignisse wie Überschwemmungen, Dürren oder Hitzewellen. Aber auch Veränderungen von Regen- und Trockenzeiten, der Anstieg der Meeresspiegel,das Abschmelzen von Gletschern und Polkappen oder das Auftauen von Permafrostböden haben jetzt schon in vielen Regionen der Erde direkte Auswirkungen darauf, wie gut oder schlecht Menschen, Tiere und Pflanzen dort noch (über-)leben können.

Auch in Europa erleben wir die negativen Folgen der Erderwärmung inzwischen oft direkt vor unserer Haustür: Extreme Temperaturen wie die immer häufiger vorkommenden Hitzewellen, die beispielsweise im Jahr 2003 etwa 70.000 Menschen in Europa das Leben kosteten, oder Überschwemmungen wie das Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021, bei dem allein in Deutschland mehr als 180 Menschen starben.

Weltweit sind unterschiedliche Gruppen von Menschen unterschiedlich stark von den Folgen des Klimawandels betroffen.

Sozial benachteiligte Menschen leiden mehr unter diesen negativen Folgen des Klimawandels, als diejenigen, die sich zum  Beispiel vor Extremwetter besser schützen können und im Notfall finanziell und durch staatliche Unterstützung besser abgesichert sind. Soziale Ungleichheit wird so durch die Klimakrise oft noch verstärkt. Das gilt innerhalb unserer Gesellschaften. Aber auch global betrachtet treffen die Auswirklungen der Klimakrise uns unterschiedlich stark:

So sind die Menschen, die in Ländern des globalen Südens leben, meist viel direkter abhängig von Landwirtschaft, Gemüseanbau oder Viehzucht, als wir Bewohner:innen Europas. Dafür braucht es verlässliche klimatische Bedingungen. Außerdem haben sie meist gar keine oder weniger Möglichkeiten als wir, sich schnell an Klimaveränderungen anzupassen oder auch vor Extremwetter zu schützen. Die Klimakrise verstärkt so soziale Probleme und Ungleichheiten.

Diejenigen, die aktuell bereits am meisten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden oder in naher Zukunft darunter leiden werden, sind zudem diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben.

Während wir in Europa weniger als 10% der Weltbevölkerung ausmachen, stammt mehr als ein Viertel der CO2-Emissionen der letzten beiden Jahrhunderte von uns bzw. unseren Vorfahren: "Addiert man alle Werte seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen der CO2-Emissionen um 1850, landen die USA auf dem ersten und die EU auf dem zweiten Platz. Die EU, die heute für etwa 16 Prozent des Kohlendioxidausstoßes verantwortlich ist, ist für fast 27 Prozent der historischen Emissionen verantwortlich", schreibt Christof Arens für die Bundeszentrale für politische Bildung.

Der Begriff der Klimagerechtigkeit ist daher in der Diskussion zu Klimaschutzmaßnahmen, nachhaltigen Lösungen und klimapolitischen Transformationen in den letzten Jahren immer wichtiger geworden.

Wie entsteht mehr Klimagerechtigkeit?

Es engagieren sich viele Menschen und fordern mehr Gerechtigkeit in politischen Fragen zur Lösung der Klimakrise. Klimagerechtigkeit wird allerdings nicht einfach durch politische Entscheidungen oder internationale Abkommen entstehen. Die Ideen und Lösungen, die wir brauchen, um zu überleben und eine gerechtere und fairere Welt aufzubauen, können nur durch unser gemeinsames Handeln, durch Solidarität und Zusammenarbeit von lokalen Gemeinschaften und über Grenzen hinweg entstehen.

Engagiere dich mit IBG für Klimaschutz in Wäldern und Mooren

Unter dem Motto "Let's take action for climate protection" setzen wir uns sowohl in unseren Camps, als auch in unserem hauptamtlichen Team und mit unseren ehrenamtlichen Gruppenleitungen und Teamer:innen mit dem Thema Klimaschutz in Wald und Moor auseinander. Wir sind davon überzeugt, dass der Austausch über Grenzen hinweg nicht nur bereichernd, sondern auch notwendig ist, um gerechte Lösungen für die globale Klimakrise zu diskutieren.

Gerade in einer internationalen Gruppe können wir verschiedene Blickwinkel kennen lernen und über unseren nationalen Tellerrand hinaus blicken. Bist auch du dabei?