Im Erasmus+ Trainingskurs 'Europe à Table' (EAT) drehte sich alles um die Themen Ernährung und Nachhaltigkeit.
Produktion, Einkauf, Verzehr und Entsorgung von Lebensmitteln - all das kann das Klima und die Umwelt stark oder weniger stark belasten. In diesem Training sollte das Bewusstsein dafür geschärft und gemeinsam Ideen zum Handeln gefunden werden. Das Training wurde von unserer Partnerorganisation Concordia Rhône-Alpes in der bergigen Gegend des Serre Chevalier in Frankreich organisiert. Felix hat für IBG an dem Training teilgenommen und berichtet euch hier von der Woche in Frankreich:
"Im Rahmen meiner Teilnahme am Kompetenz International Programm von IBG hatte ich vom 08.06. – 16.06.2022 die Gelegenheit, am Erasmus+ Training „Europe à Table“ (EAT) teilzunehmen. In dieser Woche trafen sich 18 Teilnehmende und 3 Teamerinnen aus Frankreich, Italien, Portugal, Griechenland, Deutschland und Polen im Alter von 18 bis 33 Jahren.
Das Training widmete sich dem Thema nachhaltiger Ernährung.
Dazu befassten wir uns mit dem aktuellen System der Produktion von Lebensmitteln, globalen Ungerechtigkeiten in der Verteilung von Nahrungsmitteln, Märkten und einer gesunden und nachhaltigen Ernährung. Das Frühstück und Abendessen wurden von der Unterkunft zubereitet, für das Mittagessen konnten wir selbst kreativ werden und zukunftsfähige und leckere Rezepte für die gesamte Gruppe zubereiten. Das ist uns trotz der kleinen Küche und der uns selbst auferlegten Einschränkungen hinsichtlich der Zutaten und deren Herkunft bestens gelungen.
Ein Teil des Trainings diente auch der Erstellung eines „final products“.
In vier verschiedenen Gruppen haben wir ein Brettspiel zu veganer Ernährung, einen Einkaufsratgeber für nachhaltige Alternativen zu konventionellen Produkten, eine Anleitung für eigenen Gemüseanbau im Garten und eine Präsentation über verantwortungsvolles Einkaufen erarbeitet. Diese Materialien können für weitere Trainings, Workcamps, unsere Entsendeorganisationen und weit darüber hinaus in verschiedenen Situationen eingesetzt werden.
Die inhaltliche Arbeit wurde von der starken Gruppe und der fantastischen Lage und Aussicht der Jugendherberge gestützt.
Gemeinsame Ausflüge in die umliegenden Berge oder an den (eis)kalten Badesee in der Mittagspause haben die Gedanken auffrischen lassen, abendliche Unternehmungen im fast ausgestorbenen Dorf (Winterskiort) und verschiedene Gruppenspiele und -tänze brachten alle Teilnehmenden aus den fernen Winkeln Europas nah zusammen. Ganz sicher wurden beim Abschied einige Tränen vergossen und wir hoffen auf ein Wiedersehen! Die Jugendherberge konnte mit dem zugehörigen Permakulturgarten auch gleich thematischen Input und viel Platz für die Arbeit an der frischen Luft in der Sonne liefern.
Besonders bereichernd waren auch die Besuche bei zwei Organisationen in der Umgebung.
In Briancon stellt ein Haus eine kurzzeitige Übernachtungsmöglichkeit für Migrant:innen aus Italien bereit und versorgt diese auch mit Essen. Die Nähe zur Grenze macht sich hier bemerkbar und da andere Routen von Polizei und Militär stark kontrolliert und unpassierbar gemacht werden, kommen immer wieder Menschen über die gefährlichen Gebirgspässe, teils auch im Winter bei großen Schneemassen und Kälte. Zu sehen, in welch kurzer Zeit und mit welch großer Unterstützung aus dem Ort von Freiwilligen hier ein Ort der kurzzeitigen Ankunft und Ruhe aufgebaut werden konnte, war begeisternd.
Für mich persönlich stand neben der inhaltlichen Arbeit noch ein anderer Fokus weit vorne bei meiner Zeit im Training. Als Teil des Kompetenz International Programms werde ich diesen Sommer noch ein Workcamp leiten. Beim Training konnte ich einige Methoden und Organisations- und Moderationsstile kennenlernen, für mich selbst Tipps und Best-Practices ableiten und auch sehen, welche Situationen Probleme darstellen können."
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