02. Februar 2024

Welttag der Feuchtgebiete

Am 02. Februar 1971 wurde in der iranischen Stadt Ramsar die internationale Convention on Wetlands unterzeichnet. Seit 1997 ist der 02. Februar daher als World Wetlands Day ein offizieller internationaler Tag der Vereinten Nationen.

Dieser Welttag der Feuchtgebiete soll das globale Bewusstsein für die lebenswichtige Rolle von Feuchtgebieten für die Erde und uns Menschen schärfen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Kampagne steht der Zusammenhang von Feuchtgebieten und menschlichem Wohlbefinden.

Feuchtgebiete spielen sowohl für den Schutz von Biodiversität, als auch für die Reduzierung von CO2-Emissionen eine wichtige Rolle.

Wir setzen uns in Deutschland beispielsweise in den Mooren des Nationalparks Hunsrück-Hochwald für den Schutz solcher Gebiete ein. Die Landschaft hier ist geprägt von riesigen Wäldern, steilen Hügeln, kleinen Bächen und Teichen, Felsen und Sümpfen. Eine perfekte Heimat für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, aber auch eine tolle Gegend zum Wandern. Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald wurde 2015 gegründet und beherbergt neben Wölfen, Mufflons und den seltenen Wildkatzen auch die Hangmoore des Hunsrück. Seit 2016 unterstützen internationale Freiwillige mit uns die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und die Ranger im Nationalpark bei der Wiedervernässung der Moore.

Entwässerung der Moore in Deutschland

In einem natürlichen Hangmoor sickert Regenwasser langsam und kontinuierlich den Hang hinab, bis es bei den Torfschichten ankommt, die sich in den vergangenen 4000 Jahren gebildet haben. Torf speichert Wasser, sodass der Boden hier permanent nass bleibt. Nicht praktisch, um Wege und Straßen anzulegen. Oder um Bäume zu pflanzen, um einen steigenden Holzbedarf zu decken. Traditionell wurde getrockneter Torf außerdem auch oft als Heizmaterial verwendet. Nach und nach wurden daher im vergangenen Jahrhundert immer mehr Entwässerungsgräben gezogen und immer mehr Moore trocken gelegt.

Auch die Hangmoore des Nationalparks wurden im letzten Jahrhundert mit Gräben entwässert, um sie als Wälder zu nutzen. Während ursprünglich 5% der Fläche Deutschland von Mooren bedeckt waren, sind es zur Zeit nur noch 0,1%. Ist das schlecht? Ja, denn Moore sind ein wichtiger und wertvoller natürlicher CO2-Speicher. Trocknet der Torf, so setzt er Nährstoffe und das CO2 frei, das er gespeichert hat.

Moore binden derzeit fast doppelt so viel CO2, wie alle Waldgebiete weltweit.

Mit der Entwässerung der Moore steigen also auch die CO2-Emissionen. Neben der Abgabe von CO2 schwindet durch trocken gelegte Moore aber auch der spezielle Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Um beidem entgegenzuwirken, wird im Nationalpark Hunsrück-Hochwald im Rahmen des EU LIFE+ Projekts daran gearbeitet, die Entwässerungsanlagen zu verschließen, Wege zurück zu bauen und die Hangmoore so Stück für Stück in ihren ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen.

Wie das konkret aussieht? Auf Bretterstegen gelangen unsere Freiwilligen durch das Moor zu dem Einsatzgebieten. Dort werden dann Barrieren aus Holz in alte Abflussgräben geschlagen. Die so abgetrennten Abschnitte werden mit Hackschnitzel und Sägemehl gefüllt. Abschließend werden die ehemaligen Gräben dann bepflanzt.

Die ersten Erfolge der Naturschutzarbeiten der vergangenen Jahre sind inzwischen schon sichtbar: Viele verschiedene Arten (insbesondere Amphibien und seltene Pflanzen) sind bereits zurückgekehrt.

Ihr habt Lust, uns und die Ranger im Nationalpark bei der Arbeit in den Mooren zu unterstützen?

Unter dem Motto "Let's take action for climate protection" setzen wir uns seit 2022 sowohl in unseren Camps, als auch in unserem hauptamtlichen Team und mit unseren ehrenamtlichen Gruppenleitungen und Teamer:innen mit dem Thema Klimaschutz in Wald und Moor auseinander. Auch im Nationalpark Hunsrück findet dieses Jahr wieder ein internationales Workcamp statt. Bist auch du dabei?