Umweltschutzarbeiten im Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Die Landschaft des Nationalparks Hunsrück-Hochwald ist geprägt von riesigen Wäldern, steilen Hügeln, kleinen Bächen und Teichen, Felsen und Sümpfen. Eine perfekte Heimat für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, aber auch eine tolle Gegend zum Wandern. Der Nationalpark wurde 2015 gegründet und beherbergt neben Wölfen, Mufflons und den seltenen Wildkatzen auch die Hangmoore des Hunsrück.
Seit 2016 unterstützen internationale Freiwillige mit uns die Ranger im Nationalpark bei der Wiedervernässung der Moore. Doch wieso müssen die überhaupt wieder vernässt werden?
So funktioniert ein Moor
In einem natürlichen Hangmoor sickert Regenwasser langsam und kontinuierlich den Hang hinab, bis es bei den Torfschichten ankommt, die sich in den vergangenen 4000 Jahren gebildet haben. Torf speichert Wasser, sodass der Boden hier permanent nass bleibt. Nicht sonderlich praktisch natürlich, um Wege und Straßen anzulegen. Oder um Bäume zu pflanzen, die einen steigenden Holzbedarf decken. Getrockneter Torf wurde traditionell auch oft als Heizmaterial verwendet.
Nach und nach wurden daher im vergangenen Jahrhundert immer mehr Entwässerungsgräben gezogen und immer mehr Moore trocken gelegt. Auch die Hangmoore des Nationalparks wurden im letzten Jahrhundert mit Gräben entwässert, um sie als Wälder zu nutzen.
Während ursprünglich fast 5% der Fläche Deutschland von Mooren bedeckt waren, sind es zurzeit nur noch 0,1%.
Moore sind ein wichtiger und wertvoller natürlicher CO2-Speicher.
Trocknet der Torf, so setzt er Nährstoffe und das CO2 frei, das er gespeichert hat. Moore binden derzeit fast doppelt so viel CO2, wie alle Waldgebiete weltweit. Neben der Abgabe von CO2 schwindet durch trocken gelegte Moore aber auch der spezielle Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Moore sind also sowohl für Artenvielfalt, als auch für den Klimaschutz wichtig. Was können wir tun, um beides zu schützen? Genau, das Wasser zurück in die Moore holen.
Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald wird unter anderem im Rahmen des EU LIFE+ Projekts daran gearbeitet, die Entwässerungsanlagen zu verschließen, Wege zurückzubauen und die Hangmoore so Stück für Stück in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.
Die ersten Erfolge der Naturschutzarbeiten der vergangenen Jahre sind inzwischen schon sichtbar: Viele verschiedene Arten (insbesondere Amphibien und seltene Pflanzen) sind bereits zurückgekehrt.
Hast du Lust, dich mit uns für den Schutz von Wäldern und Mooren einzusetzen?
Unter dem Motto "Let's take action for climate protection" setzen wir uns sowohl in unseren Camps, als auch in unserem hauptamtlichen Team und mit unseren ehrenamtlichen Gruppenleitungen und Teamer:innen mit dem Thema Klimaschutz in Wald und Moor auseinander. Im Sommer 2024 kannst du beispielsweise in Workcamps im Hunsrück selbst bei Wiedervernässungsmaßnahmen mit anpacken.